Was an Franziskus, der im Mittelalter gelebt hat (1182 – 1226) – heute noch so fasziniert: Für Franziskus waren drei Fragen besonders wichtig:

Die Frage nach der Gerechtigkeit, dem Frieden und dem Naturverständnis des Menschen.

Frate Bernardino im Garten der Romita.

Franziskus suchte aber auch und pflegte das Schöne. Neu war sein liebevoller Blick auf die Schönheit der Natur. La bellezza della natura.

Die Bäume. Die Blumen. I fiori. I alberi.

Franziskus und seine Liebe zur Natur:

Das Bild zeigt die älteste Darstellung von Franziskus. Vermutlich ist sie noch zu seinen Lebzeiten entstanden. Franziskus ist ohne Wundmale und Heiligenschein dargestellt. Zu finden ist das Fresko in Subiaco, im Kloster San Benedetto, 70 km südlich von Terni gelegen. Bild: Wikipedia.

Franziskus wollte in der Natur leben – und nicht im Geschäft der Eltern. Sie sahen in ihm den zukünftigen Tuchhändler. Franziskus ging seinen eigenen Weg.

Gehorsamkeit muss nicht immer eine Tugend sein.“ Franziskus.

Zum Glück für uns hat Franziskus dem Druck seines Vaters widerstanden. Franziskus schrieb in seine Erinnerungen: (Bullierte Regel, Kapitel 10):

Es ist ohnehin verletzend und erniedrigend für den Geist und das Herz, wenn sie armseligen, rechtlichen Normen unterworfen werden sollen“. Franziskus.

Franziskus geht nach San Damiano. Bild: photovision.

Blick zurück nach Assisi.

Die Gedanken und die Gefühle sind frei. Ganz besonders beim Wandern und Pilgern. Trotzdem muss man auf den Weg achten.

Hier weist Frate Bernardino Bruder Pascal und seinen Mitbrüdern den richtigen Weg nach Assisi – auf dass sie sich nicht wieder verlaufen mögen. Immer der Sonne nach.

800 Jahre nachdem Franziskus auf der Romita war….2013 ….kam es zu einem Bruch zwischen dem Franziskaner Orden und Frate Bernardino. Der damals 74-Jährige wollte sein Lebensprojekt, die Romita, nicht verlassen. 2013 war ich zum ersten Mal auf der Romita. Frate Bernardino sagte uns Pilger:innen am Abendtisch:

„Der Orden hat mich deshalb verlassen. Ich habe den Orden nicht verlassen“.

Ab und zu ist ein kleiner Aufstand sehr zu empfehlen.

Thomas Jefferson.

Ihr Pelegrini (Ihr Pilger:innen), sagte der Franziskaner zu uns, erinnert die Menschen an den Sinn des Lebens. In Bewegung bleiben.

Beim Pilgern, gehen die Füße – und der Geist und Eure Geschichte kommen mit.

Bild: La Romita di Cesi.

Einzeln und frei wie ein Baum und brüderlich wie ein Wald.

Dieser Gedanke von Nazim Hikmet passt  zu Franziskus, Bernardino, der Romita, Sebastian Kneipp. Und warum nicht für uns alle.